Drei Mädchen mit dunklen T-Shirts erzählen von ihrem nachhaltigen Projekt und präsentieren Kuscheltiere. zwei Frauen in gelber und grüner Bluse hören zu.

Mit Kuscheltieren nach London

Im Rahmen des Projekts „The Schools Challenge“, das wir in Zusammenarbeit mit J.P. Morgan durchführen, haben Schülerinnen und Schüler aus Frankfurt am Main innerhalb einer ambitionierten Zeitspanne von etwas über einem halben Jahr nachhaltige Geschäftsideen entwickelt und ausgearbeitet. Begleitet wurden die Schülerinnen und Schüler innerhalb dieser Zeit von engagierten Mentorinnen und Mentoren des Finanzdienstleisters. Im Vordergrund des Projekts stand dabei aber nicht nur der Wettstreit mit den anderen Schulteams. Viel wichtiger waren, getreu dem Motto „learning by doing“, die gemeinsamen Erfahrungen und der Erwerb essenzieller Kompetenzen – sowohl beruflicher als auch persönlicher Natur.

Von der ersten Idee bis zur finalen Präsentation haben die Schülerinnen und Schüler gezeigt, wie Kreativität und Teamarbeit zusammenkommen, um echte Veränderungen zu bewirken. Obgleich „The Schools Challenge“ in der Regel auf eine positive Veränderung des Lebensumfelds in der jeweiligen Stadt abzielt, haben sich die Schülerinnen und Schüler auch intensiv mit den 17 UN-Nachhaltigkeitszielen und der Welt der Wirtschaft im Einklang mit sozialer Verantwortung beschäftigt.

Der Höhepunkt des Projekts fand zuletzt in London statt: Hier trafen sich die europäischen Siegerteams aus England, Frankreich und Deutschland. Adela, Hazal und Aeneva – allesamt Teil des deutschen Siegerteams – erzählen uns im Interview von diesen Erfahrungen.

Welche Lernerfahrungen konntet ihr während des Projektes sammeln und wie haben sie euch persönlich beeinflusst?

Adela: „Ich habe gelernt, dass es in Ordnung ist, Fehler zu machen und Dinge auch mal ganz anders anzugehen, kreativ zu sein und ‚out of the box‛ zu denken. Außerdem habe ich durch das Projekt meine Skills zum Beispiel in der Teamarbeit verbessert. Ich verstehe andere Kinder und Jugendliche jetzt besser, kann mich mehr in sie einfühlen und nehme wahr, was für sie wichtig ist.“

Welche Erkenntnisse und Fähigkeiten aus dem Projekt werdet ihr in eure zukünftige berufliche Laufbahn einfließen lassen?

Adela: „Bei mir ist das der Umgang mit Dokumenten für Bewerbungen und Praktika. Gerade mit Blick auf meine zukünftigen Anschreiben und das Erstellen von Lebensläufen ist das ein großer Vorteil. Ich habe außerdem viele neue Leute kennengelernt und eine Menge neuer Kontakte geknüpft – auch das wird in Zukunft sicherlich hilfreich sein.“

Inwiefern hat das Projekt dir geholfen, bestimmte Soft Skills zu entwickeln, und wie wirst du diese in zukünftigen beruflichen Situationen anwenden?

Hazal: „Es fiel mir zunächst sehr schwer, mit fremden Menschen zu sprechen und vor allem vor ihnen zu präsentieren. Das Projekt hat mir geholfen, besser und entspannter zu präsentieren und meine Sozialphobie zu überwinden – ich habe schließlich vor 100 Menschen gepitched, das macht mich sehr stolz.“

Aeneva: „Ja, am Anfang war es oft so, dass Hazal uns bat, für sie zu übernehmen. Jetzt hat sich das definitiv verändert. Wir haben viel gesprochen und uns ausgetauscht und die Herausforderungen gemeinsam gemeistert. Auch wenn wir manche Dinge siebenmal machen mussten und es dann länger gedauert hat: So richtig anstrengend war es bei dem Spaß, den wir hatten, eigentlich nie. Ich selbst zum Beispiel sehe mich als riesigen Kontrollfreak, aber habe durch das Projekt gelernt, mich mehr auf meine Gruppe einzulassen, besser zu kommunizieren und Aufgaben aufzuteilen. Sonst neige ich nämlich dazu, alles selbst machen zu wollen – das ist doch auch schon mal sehr gut.“

Was genau war denn eure Geschäftsidee im Rahmen des Projekts und welche Bedeutung hatte das Thema „Nachhaltigkeit“ für euer Konzept und die Umsetzung?

Aeneva: „Wir haben zusammen überlegt, welche Idee wir für das Projekt entwickeln möchten. Die Idee kam zustande, als Antonina (Bildungsmanagerin bei IW JUNIOR) in die Klasse kam und von den 17 Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen berichtete. Ich dachte, das könnte man gut mit Kuscheltieren umsetzen: Unsere Idee war, Stofftiere herzustellen, die mit dazu gehörigen Kinderbüchern geliefert werden. Diese Bücher sollen Eltern dabei unterstützen, ihren Kindern Nachhaltigkeit zu erklären. Nachhaltigkeit spielte auch für unser Projekt selbst eine große Rolle, sowohl im Bildungsteil als auch in der Produktion. Die Stofftiere sollten zu 100% aus recycelten Materialien bestehen, eventuell aus recycelten T-Shirts. Auch die Bücher sollten aus recycelten Materialien produziert werden, um keine zusätzlichen Ressourcen zu verbrauchen.“

Welche Aspekte des Projekts liefen besonders gut und warum war die Zusammenarbeit in eurem Team so erfolgreich?

Hazal: „Wir sind als Team sehr gut klargekommen. Wir haben uns nie gestritten oder angeschrien, sondern konnten immer sehr gut zusammenarbeitet, selbst wenn es mal stressig war. Manchmal war es schwierig, das Feedback der Mentorinnen und Mentoren umzusetzen. Weil wir auch in diesen schwierigen Momenten drangeblieben sind, haben wir das aber immer recht gut hinbekommen.“